Behindertenbeirat

Der Behindertenbeirat der Stadt Luckau wurde bereits 2020 wieder ins Leben gerufen, um die Belange von Menschen mit Behinderung aktiv zu vertreten und ihre Stimme in der kommunalen Politik zu stärken.
 
Mit der neuen Wahl zur Stadtverordnetenversammlung konstituierte sich auch der Beirat im November 2024 neu und wurde durch die Stadtverordnetenversammlung bestätigt. Er setzt sich aus engagierten BürgerInnen der Stadt und Ihrer Ortsteile zusammen, die sich für die Rechte und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung einsetzen und deren Lebensqualität verbessern möchten. Als Vorstand wählten die Mitglieder aus Ihrer Mitte Tahnee Leyh, die für Luckau und alle Ortsteile im DRK die Gemeindegesundheitspflegerin ist. Martin Brasse (Rentner, Sachkundiger Einwohner im Schul- und Sozialausschuss) bleibt dem Beirat als tatkräftiges Mitglied und Vorstandsvertretung erhalten. Daneben sind Hannelore Hagenberger (Rentnerin), Tobias Rex (Heilerziehungspfleger Haus Mamre), Maria Vaneczek (Leiterin des Mehrgenerationenhauses Luckau), Carola Guckel (Regionalleitung Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung Evangelisches Diakonissenhaus), Anke Nadoll (Kinderkrankenschwester) und Daniel Groth (Baufachangestellter, Behindertenbeauftragter) aktive Mitglieder.
 
„Wir sprechen immer von Inklusion, doch wie sichtbar sind Menschen, die durch Krankheit oder Behinderung im Alltag Nachteile erfahren, wirklich für uns? Es ist daher umso wichtiger, einen offenen Blick zu haben und aufmerksam auf seine Mitmenschen zu schauen. Als Behindertenbeirat ist das unser Ziel: Zu zeigen, dass man mit Behinderung nicht allein ist und es uns als Beirat als erste Anlaufstelle für alle großen und kleinen Herausforderungen gibt“, erklärt die Vorsitzende des Beirates.
 
Der Begriff „Behinderung“ umfasst ein breites Spektrum an körperlichen, geistigen und psychischen Einschränkungen. Dazu zählen unter anderem Mobilitätseinschränkungen, Seh- und Hörbehinderungen, Lernschwierigkeiten, psychische Erkrankungen sowie weitere chronische Krankheiten. Menschen mit Behinderung können beispielsweise an Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson, Autismus, Down-Syndrom oder Depressionen leiden. Diese Vielfalt an Krankheitsbildern zeigt, dass Behinderung nicht nur eine physische Einschränkung bedeutet, sondern auch soziale und emotionale Aspekte umfasst.
 
Dazu arbeitet der Beirat regelmäßig mit der Stadtverwaltung und -politik zusammen, um konkrete Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Dazu gehören:
  • Das Benennen von Herausforderungen im Alltag in der Stadt Luckau und ihren Ortsteilen und das gemeinsame Finden von Lösungen, besonders in den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung.
  • Das Vernetzen mit verschiedenen Beratungseinheiten in der Region, um die Einwohnenden auch gut lotsen zu können.
  • Der gemeinsame Austausch und das Aufzeigen von „Du bist nicht allein“ und ein Sichtbarmachen der Belange von Menschen mit Behinderung in der Region.
  • Eine Aufklärung: Was bedeutet es, behindert zu werden?
Die Mitglieder des Beirats laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich aktiv an der Gestaltung einer chancengleichen Gemeinde zu beteiligen. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft zusammenarbeiten, um Barrieren abzubauen und Chancengleichheit zu fördern. Dazu sind die Beiratssitzungen öffentlich, jeder darf dazukommen, Sie sind herzlich willkommen. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Luckau ein Ort wird, an dem Vielfalt geschätzt und gefördert wird.
 
Tahnee Leyh
Gemeindegesundheitspflegerin Luckau

Die aktuellen Sitzungen und die Niederschriften des Behindertenbeirates finden Sie im Sitzungskalender auf unserer Homepage bzw. H I E R .


Der Schwerbehindertenausweis – Verfahren, Vorteile, Irrtümer - Informationsveranstaltung

Wie beantrage ich einen Schwerbehindertenausweis? Diese und weitere Fragen aber auch Irrtümer zum Schwerbehindertenausweis wurden am 25.06.2024 in der Luckauer Kulturkirche durch das Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburg (LASV) vorgestellt. Denn mit einem Grad der Behinderung können Sie Vorteile wahrnehmen – ob auf der Arbeit, beim Fahren mit Bus und Bahn oder bei der Steuer. Entscheidend hierfür sind der Grad der Behinderung und die Merkzeichen auf Ihrem Schwerbehindertenausweis.

Damit ein Antrag Aussicht auf Erfolg hat, bedarf es einer ärztlichen Diagnose und Feststellung der Behinderung, welche auch mit Prognose für die Zukunft als Behinderung und nicht nur als Erkrankung diagnostiziert ist. Daher empfiehlt es sich auch einen Antrag nicht sofort nach einer OP zu stellen oder nach einem Reha-Aufenthalt. Diagnosen sind jedoch bei Antragstellung nicht zwingend erforderlich. Eine Schilderung mit eigenen Worten der Einschränkungen reicht bereits aus.

Ein Antrag kann einfach von zuhause am PC über die Homepage des LASV gestellt werden oder schriftlich per Post. Einen Vordruck finden Sie ebenfalls auf der Homepage des LASV. Das LASV prüft Ihren Antrag und entscheidet, ob Sie einen Ausweis erhalten können. Rund 70.000 Anträge werden im Übrigen jährlich in Brandenburg gestellt und rund 16 Prozent der Brandenburger nehmen Leistungen des LASV in Anspruch.

Das gesamte Verfahren ist kostenfrei, auch etwaige Gutachten oder beauftragte Gutachten in einem Widerspruchsverfahren. Das LASV entscheidet innerhalb von wenigen Wochen über Ihren Antrag. Erhalten Sie einen positiven Bescheid, bekommen Sie den Ausweis in Form einer Scheckkarte ausgehändigt. In der Regel ist der Ausweis fünf Jahre gültig. Sollte sich in dieser Zeit der Gesundheitszustand verschlechtern, sollten Sie dies dem LASV anzeigen. In diesem Fall bewertet es Ihren Grad der Behinderung neu und passt bei Bedarf die Angaben auf Ihrem Ausweis an. Nach Ablauf der Befristung ist im Übrigen kein neuer Antrag erforderlich. Schicken Sie für die Verlängerung formlos ein Lichtbild, Ihren Namen mit Geburtsdatum sowie Ihr Geschäftszeichen an das LASV.

Mit dem Ausweis erhalten Sie auch Vorteile, sogenannte Nachteilsausgleiche. Der Grund hierfür ist, dass Sie in ihrem Alltag oft höhere Kosten haben. So müssen Sie beispielsweise mehr Geld für Medikamente, Hilfsmittel oder Pflege ausgeben. Um diese und andere Nachteile zumindest etwas auszugleichen, eine bessere Teilhabe und mehr Selbstbestimmung zu haben, gibt es Nachteilsausgleiche. Dies sind z.B. Vergünstigungen bei der Steuer, mehr Urlaubstage, früher in Altersrente gehen, Anspruch auf einen Behindertenparkausweis, vergünstigte Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel oder vergünstigte Eintrittspreise bei Veranstaltungen.

Sollten Sie weitere Fragen haben, steht Ihnen gern das LASV telefonisch unter 0355 2893 800 oder per E-Mail unter service@lasv.brandenburg.de zur Verfügung.

 


Behindertenbeirat zu Gast im Haus „Mamre“ in Luckau

Der Luckauer Behindertenbeirat besuchte am 17.08.2023 mit Gästen aus der Stadtverwaltung, der Stadtverordnetenversammlung sowie Frau Weiss, Projektkoordinatorin Sozialraumanalyse Luckau, das Haus „Mamre“ in Luckau. Der Vorsitzende Martin Brasse hatte im Rahmen der ordentlichen Sitzung zur Vorstellung der Einrichtung für Menschen mit Behinderungen durch Frau Guckel, Leiterin der besonderen Wohnform, eingeladen. Was dem Besucher schnell vermittelt wird: Selbstständigkeit wird - soweit wie möglich - groß geschrieben. Bereits vor dem Haupteingang begrüßte ein Bewohner die Gruppe des Behindertenbeirats. Sein Gang führte ihn zum Briefkasten, um zu sehen, ob Post gekommen sei. Frau Guckel bemerkte darauf hin, dass dies eine seiner täglichen Aufgaben sei. Denn es sei wichtig, auch neben den vielen Einschränkungen im Leben, den Betroffenen so viel Normalität wie möglich zu vermitteln. Zunächst ging es dann in die einzelnen Wohngruppen mit den gepflegten und freundlich gestalteten Zimmern. Vom Gemeinschaftsraum geht es dann in den hinteren Teil des Hauses; den liebevoll gestalteten Garten. Zwei Bewohner, augenscheinlich die Gärtner, saßen gerade auf der Bank und legten wohl ein Päuschen nach getaner Arbeit ein. Als sie die Besucher sahen, freuten sie sich und erzählten über ihr Hobby. In den oberen Geschossen des Hauses sind u. a. die Küche, eine Holzwerkstatt und ein Veranstaltungsraum untergebracht. Die Leiterin machte darauf aufmerksam, dass zwei Köche für die Mittagsverpflegung in Luckau sowie für die Einrichtung in „Kapernaum“ Waltersdorf sorgen. Für das Frühstück und das Abendessen seien die Bewohner mit ihren Betreuern selbst verantwortlich. Jeden Tag werden die Bewohner mit einem kleinen „Einkaufszettel“ ausgestattet, um für diese Mahlzeiten die passenden Zutaten aus der Küche zu holen. Wer handwerklich geschickt ist, dem steht die Holzwerkstatt offen. Einige handgefertigte Objekte konnten hier in Augenschein genommen werden. Nach dem Rundgang versammelten wir uns in dem Veranstaltungsraum. Dieser werde u. a. für Feiern, Andachten und Sitzungen genutzt. Frau Guckel weist an dieser Stelle drauf hin, dass die besondere Wohnform 1996 für Erwachsene mit geistiger Behinderung errichtet wurde. Das Objekt bietet 32 Plätze für mittelgradig- bis schwerst- und schwerstmehrfach behinderte Menschen. Nach dem Rundgang verabschiedete sich der Behindertenbeirat und bedankte sich für die umfänglichen Informationen rund um das Haus und die Arbeit.

Besonders geprägt - so der Eindruck des Behindertenbeirates - wird die Wohnstätte von der familiären Atmosphäre zwischen Betreuern und Bewohnern und dem Ziel, so viel Selbstständigkeit wie möglich den Bewohnern zu übertragen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Mitarbeiter für ihre Arbeit.

Text: Andreas Jahnke
Fotos: Evangelisches Diakonissenhaus Wohnstätte Haus Mamre, Frau Guckel


 

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