Stadtführung „Bürgerpracht statt Fürstenmacht“
Vermutlich schon im 8. Jahrhundert war der Raum Luckau besiedelt. Seit der Eroberung im 10. Jahrhundert gehörte die Lausitz zum deutschen Herrschaftsgebiet, war aber oft umkämpft. Die älteste bekannte Urkunde, welche Luckau als Ort erwähnt, stammt aus dem Jahr 1276. Die Lage an den sich kreuzenden Handelswegen, der Salz- und Messestraße, waren Voraussetzung des Wohlstandes und des Reichtums der Bürger Luckaus im Mittelalter.
Bereits 1290 wurde der Stadt das Recht gewährt, Viehmärkte zu halten und Zoll zu erheben, später gefolgt vom Münz- sowie Meilenrecht. 1492 wurde der Stadt Luckau das Recht rot zu siegeln gestattet, sowie der Titel „Hauptstadt des Markgraftums Niederlausitz“ bestätigt.
Der Marktplatz zeigt: Luckau ist eine Bürgerstadt, in der sich Bürger stolz darstellen aber es ist keine Fürstenstadt und es gibt kein Schloss. Bis ins 19. Jahrhundert blieb die Niederlausitz ein ständestaatlich verfasstes Territorium, an dem sich die absolutistischen Bestrebungen der wieder katholischen Sachsenkönige vergeblich die Zähne ausbissen, wie auch viele zuvor und nie ihr absolutistisches Regime vollständig durchsetzen konnten.
Die barocke Stadt
Brände waren Schicksal Luckaus.
Die Glocken hatten zu tun, denn Luckau brannte mehrfach. Der Dreißigjährige Krieg verwüstete Luckau zur Gänze, wie auch weitere Brände im 17. Jahrhundert. Luckau litt aber auch unsäglich durch Kontributionen, Zwangseinquartierungen, Plünderungen und die Pest.
Wiederaufbau
Luckau musste sich komplett neu baulich erfinden. Es ist erstaunlich, wie die Stadt in der Nachkriegszeit des Dreißigjährigen Krieges und nach den Bränden den Wiederaufbau zu schultern vermochte – und dazu in hoher Qualität wie wir dies heute noch immer sehen.
Beispiele:
Markt 13: Haus einer Patrizierfamilie, später als Wirtshaus unter dem Namen „Dunkelschulze“ bekannt, weil hier Dunkelbier gebraut und ausgeschenkt wurde. Später war es Internat für das Gymnasium, Club der Kulturschaffenden. Nach der Wiedervereinigung folgte der Verkauf und ein schleichender Verfall. Aktuell wird es durch die Stadt selbst saniert und erstrahlt bald wieder im alten Glanz.
Markt 15: im Kern eines der ältesten Häuser am Markt, Anfang 20. Jh. im Stil der damaligen Moderne umgewandelt
Markt 32: 1695 errichtetes Großerbenhaus, 1813 Wohnhaus des franz. Kommandanten, Landratsamt / Fam. Manteuffel (1848 in Berlin Minister/Landräte), 1946-48 Sowjet. Kommandantur und heute Geschäftsgebäude und Pension.