02.10.2022
32 Jahre Wiedervereinigung
Seit über 30 Jahren wächst Deutschland zusammen. Der 3. Oktober ist für alle ein Datum zum Denken und zum Danken. Denken und Danken – ein Buchstabe macht den Unterschied.
Angesichts der weit verbreiteten Unzufriedenheit wünschte ich mir manchmal, es gäbe einen Tag vor dem 3. Oktober. Ein Denktag, der uns in Erinnerung ruft, unter welchen Bedingungen wir in der Diktatur des Proletariats lebten. Denken wir daran, wie wir zu Zeiten der DDR das Leben in Luckau und den Ortsteilen organisierten.
Wer heute angesichts von gesellschaftlichen Diskussionen von einer neuen Diktatur spricht, der verdrängt und denkt nicht, oder hat die Zeit vor dem 3. Oktober nicht erlebt. Wer ein Feindbild sucht, findet es immer im Staat, im Politiker, im Ausländer, im Nachbarn.
Dank – Dank dafür, dass uns gemeinsam etwas Großes gelungen ist. Dank gilt insbesondere allen ehrenamtlich Tätigen, die an entscheidenden Stellen unseres Gemeinwesens Verantwortung übernommen und am Werk der Deutschen Einheit mitgewirkt haben. Dinge, die heute als Selbstverständlichkeit angesehen werden, sind das Ergebnis des gesellschaftlichen Miteinander, denen wir mit Ehrfurcht begegnen müssen.
Die Deutsche Einheit ist kein Geschenk. Es sind über 30 Jahre harte Arbeit an einem sich lohnenden Projekt. Diesen Weg sind wir gemeinsam mit Freunden aus Slawa, Merzig, Plochingen, Warburg und Ilsede gegangen. Diesen Wegbegleitern der ersten Stunde gilt es zu danken.
Der Weg der Deutschen Einheit ist noch nicht zu Ende. Rückblickend wäre viel gewonnen, wenn wir uns über die Grundbedingungen unseres Zusammenlebens in Stadt und Land im Klaren sind und mitunter neu verständigen könnten. An einem Tag, an dem wir hoffentlich dankbar und denkend auf unsere Stadt, auf unsere Dörfer, auf unser Land und die Welt, vor allem auf unsere Nächsten blicken.
Ihr Gerald Lehmann
Bürgermeister der Stadt Luckau