29.09.2022

Gründung „Weiterbildungsnetzwerk Dahme-Spreewald“

Das Klinikum Dahme-Spreewald, das Evangelische Krankenhaus Luckau sowie zahlreiche niedergelassene Ärztinnen und Ärzte des Landkreises haben ein Weiterbildungsnetzwerk zur Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten im Landkreis Dahme-Spreewald gegründet.

Durch eine regionale Verknüpfung der Weiterbildungsstätten soll die stationäre und ambulante Weiterbildung besser miteinander verzahnt werden, um eine vollständige Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten in der Region gewährleisten zu können. Langfristig soll damit die Ansiedlung von Ärzten im Landkreis unterstützt werden. Wie wichtig neue Ärzte, besonders neue Hausärzte sind, zeigt der hohe Altersdurchschnitt in Brandenburg. Mehr als ein Drittel aller Hausärzte sind über 60 Jahre alt. Allein die Ausbildung zur Fachärztin / zum Facharzt dauert entsprechend der Weiterbildungsordnung fünf Jahre - darunter ein Jahr in der Klinik.

Mit diesem Netzwerk schließt die Klinikum Dahme-Spreewald GmbH bereits den zweiten Netzwerkvertrag, um dem Fachärztemangel in den ländlichen Regionen entgegenzuwirken. Mit dabei sind schon zahlreiche Akteure aus dem politischen und medizinischen Umfeld, die sich über den ganzen Landkreis erstrecken. So sind Praxen aus Wildau und Königs Wusterhausen, aber auch aus Halbe und der Märkischen Heide in diesem Netzwerk vertreten. Die Bürgermeister aus Luckau, Gerald Lehmann, und Lübben, Jens Richter, waren ebenfalls am Montag im Landratssaal dabei und haben Unterstützung im Rahmen ihrer Möglichkeiten zugesagt.

Für das Weiterbildungsnetzwerk soll mit Hilfe des Landkreises Dahme-Spreewald demnächst ein:e Netzwerkkoordinator:in eingestellt werden. Der/Die Netzwerkkoordinator:in unterstützt die Ärztliche Steuerungsgruppe in administrativen Belangen und ist dann für die Akquise weiterer Partner, für die Begleitung der angehenden Ärztinnen und Ärzte und die zukünftige Anbindung im Landkreis zuständig. Stephan Loge, Landrat im Landkreis Dahme-Spreewald, möchte die Planung der finanziellen Mittel schnellstmöglich vorantreiben und fügt Folgendes an: „Die Not war und ist groß und es war mehr als nur ein Ruf, dass wir Mediziner brauchen. Das ist nun ein großer Schritt, dass niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser in der Facharztausbildung als Team zusammenarbeiten. Es tut sich derzeit Einiges im Landkreis, um die medizinische Versorgung zu stabilisieren. Ich freue mich wirklich sehr, dass die Eigeninitiative an so einem gemeinsamen Netzwerk derart groß ist.“

Die Ärztliche Steuerungsgruppe, bestehend aus Mitgliedern aus dem ambulanten und dem stationären Bereich, komplettieren neben den beiden Krankenhäusern der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH und dem Evangelischen Krankenhaus Luckau gGmbH die in Königs Wusterhausen ansässige Frau PD Dr. Klugewitz und Herr Dr. Möpert aus Halbe. Diese Beiden gehen voran und waren Initiatoren dieses Netzwerkvertrages. „Aus der Krise ist nun der Schwung entstanden, die Ärztinnen und Ärzte besser und effektiver weiterzubilden. Ich bin froh, dass sich nun nicht nur beschwert wird, sondern sich aktiv für die Aus- und Weiterbildung eingesetzt wird. Das Netzwerk ist auch nach der Vertragsunterzeichnung offen für die Aufnahme weiterer Vertragspartner:innen, die über entsprechende Weiterbildungsstätten verfügen“, so Dr. Katja Klugewitz. Dr. Benjamin Möpert will mit seiner Unterschrift auch gegen die ‘Schallmauer‘ im Landkreis vorgehen: „Ich erhoffe mir vom Netzwerk, dass es eine Umverteilung gibt und auch der südliche Teil des Landkreises profitiert. Wir bilden zwar Medizinstudenten aus, aber haben bisher keine Bewerbungen für die Weiterbildungsassistenz. Klar, möchten wir alle davon profitieren, aber am Ende geht es um die Patienten, bei denen der Mehrwert des Netzwerks ankommen muss.“

Auch Dr. Karsten Bittigau vom Evangelischen Krankenhaus in Luckau schaut über den Tellerrand hinaus: „Jeder Mediziner, der in der Region tätig ist, ist ein Gewinn für den Landkreis, egal ob bei uns im Krankenhaus, in der Ambulanz oder im Pflegedienst. Wir wollen die jungen Leute begleiten und ihnen helfen, sich weiterzubilden und hier ansässig zu werden. Gern bei uns in Luckau, aber wir drängeln uns nicht vor, wir wollen regional stark aufgestellt sein, davon profitieren wir als Krankenhaus dann automatisch. Es geht darum, die ambulante Versorgung über Dekaden zu verbessern.“

Für den Geschäftsführer der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH, André Jasper, ist diese Vereinbarung ein voller Erfolg: „Ich möchte mich bei den niedergelassen Ärzten für die Initiative bedanken. Der erste Schritt mit dem Netzwerkvertrag ist nun getan und ich bin mir sicher, dass wir einiges bewegen können, um dem Hausärztemangel in der Region entgegenzuwirken.“

Foto:

Hintere Reihe v.l.n.r: Daniel Baganz (KVBB), Stephan Wichary (Dezernent für Soziales, Jugend, Gesundheit und Kultur), Jens Richter (Bürgermeister Lübben), André Jasper (Geschäftsführer Klinikum Dahme-Spreewald), Dr. Karsten Bittigau (Geschäftsführer Evangelisches Krankenhaus Luckau), Gerald Lehmann (Bürgermeister Luckau), Stephan Loge (Landrat), Roland Kiesche (KVBB)

Vordere Reihe v.l.n.r: Dr. Andreas Funke (Neurologe), Dr. Katja Klugewitz (Fachärztin für Innere Medizin), Dr. Benjamin Möpert (Allgemeinmediziner), Dr. Susanne Scheiner (Fachärztin für Orthopädie), Dr. Matthias Kohlick (Facharzt für Innere Medizin)

Foto und Text:  Klinikum Dahme-Spreewald GmbH

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