Fürstlich Drehna

Gemeindeteil: Tugam
Lage: Fürstlich Drehna liegt auf einer Hochfläche am südlichen Rand des Luckauer Beckens, einer Beckenniederung zwischen Golßen im Westen und Groß Jehser im Osten
Namenserklärung: unbekannt
Frühere Schreibweisen: unbekannt
Erste urkundliche Erwähnung: 1477
Einwohnerzahl: 286 (Hauptwohnsitz Stand 30.04.2023), davon 15 in Tugam
Kultur: Fürstlich Drehna ist in drei bauhistorisch wichtige Bereiche einzuteilen:

Der Markt mit Kirche und dem sanierten historischen Gasthaus „Zum Hirsch“ (ca. 1730), der Schlossvorplatz (Lindenplatz) mit dem ehemaligen Gutshofensemble und der Brauerei an dessen Südseite und dem Amtshaus (Mitte 18. Jahrhundert) an der Nordseite sowie das dominante Wasserschloss.

Bau:

Amtshaus, Brauerei, die alte Gutsanlage und das Wasserschloss selbst bilden ein nahezu vollständiges Bauensemble. Auch der Dorfkern bildet mit Kirche, Gärtnerhaus und einem Barockgasthof einen idyllischen und lebendigen Blick zurück in die Vergangenheit.

  • Wasserschloss

Im Bereich des unter Denkmalschutz gestellten Schlosses wird die Existenz einer mittelalterlichen Wehranlage, die auf eine slawische Burganlage zurückgehen soll, angenommen. Auf dem Lindenplatz wurden bei früheren Erdarbeiten unmittelbar vor der Schlossbrücke Pfahlsetzungen aus Vierkanthölzern gefunden, die einer alten Brückenkonstruktion zugeschrieben werden. Ferner wurden bei dieser Gelegenheit in den dabei erschlossenen Profilen zwei bis drei ältere Oberflächenniveaus beobachtet. Schachtungsarbeiten in der im Ort gelegenen Calauer Straße, die Scherben mittelalterlicher Zeitstellung zutage brachten, ergaben Hinweise auf Siedlungsspuren. Ebenso wurden im Ort im Bereich der ehemaligen Auffahrt zum Schloss Fürstlich Drehna Keramikfunde entsprechender Zeitstellung geborgen.
Das in seinem ältesten Kern mittelalterliche Schloss ist seit 1447 urkundlich bekannt. Nach bauhistorischen Erkenntnissen sollen im Bereich nördlich des Torturmes ursprünglich voneinander getrennte und später zusammengebaute ältere Wohntürme vorhanden gewesen sein. Zu den ältesten Gebäudeteilen des Schlosses zählen der Ostflügel und Teile des Westflügels, die in das 15. Jahrhundert zurückgehen. Die heutige Gestalt des Schlosses ist eine repräsentative, um einen Innenhof gruppierte Vierflügel-Anlage auf der Grundlage eines gedrungenen rechteckigen Grundrisses. Am Westflügel springen an den beiden gartenseitigen Ecken zwei mächtige Rundtürme vor. Der heutige Baukörper des Schlosses, das vielfache Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen entsprechend dem Zeitgeschmack der jeweiligen wechselnden Besitzer erfuhr, wird durch verschiedene Giebel im Stil der Gotik und Spätrenaissance sowie barocke Bauelemente bestimmt. Zum Schloss gehört ein großzügiger Landschaftspark mit Waldsee, der die Handschrift Peter Joseph Lennés trägt. Das Areal beträgt ca. 52 ha mit hohem Baumbestand.
Das Wasserschloss hat mächtige Türme, viele Balkone und Erker, einen Fachwerk-Uhrenturm aus dem 18. Jahrhundert, verschiedene Vorbauten. Praktisch jede Geschossebene weist unterschiedliche Raumgrößen und –höhen auf, Treppen und Stufenanlagen verbinden die einzelnen Gebäudeteile. Decken, Wände, Fenster und Türen sind sehr unterschiedlich, an Wand- und Deckentäfelungen, Stuckdekorationen, Gewölbeformen und Kaminen lassen sich vielerlei Gestaltungsepochen ablesen.

  • Kirche

Die Kirche ist ein mittelalterlicher Findlingsbau der 1895 völlig umgebaut wurde. Der Turm und der gewölbte Sakristeiraum befinden sich noch im ursprünglichen Zustand. Sechs Grabsteine aus dem 16. Jh. sind in der Wand hinter dem Altar angebracht. Die Tafel an der Kirchhofsmauer ist von deren Vorgängerin übernommen worden und besagt, dass jene im Jahre 1563 von Casper von Minkwitz errichtet wurde.

  • Schlossbrauerei

Die Schlossbrauerei Drehna wurde im Jahre 1745 errichtet. Sie gehörte zum Gut Fürstlich Drehna. Nach dem I. Weltkrieg wurde die Gutsbrauerei, an die eine Mälzerei und eine Brennerei angeschlossen war, an den schon früher dort tätigen Braumeister Thieme verpachtet. Nach der Durchführung der Bodenreform 1945 wurde die Brauerei weitergeführt und an den Braumeister Säuberlich verpachtet. Erst 1951 wurde die Bildung des volkseigenen Betriebes Drehna vollzogen. Mit dem im Jahre 1951 vorhandenen Anlagen konnten ca. 5.600 hl Bier in den Sorten Vollbier – hell, Deutsches Pilsner und Bockbier hergestellt werden. Mit geringem Aufwand wurde die Produktionsanlage erweitert und bis 1960 soweit ausgebaut, dass ca. 16.000 hl Bier hergestellt werden konnten. Nach der Erneuerung der Braupfanne und der Erweiterung des Gärkellers im Jahre 1981 konnte die Kapazität auf ca. 22.000 hl Bier ausgelegt werden. Zu dieser Menge Bier wurden nach den Jahren ca. 12.000 – 15.000 hl AFG (alkoholfreie Getränke) zusätzlich produziert. Diese Menge Heimatbier und alkholfreie Getränke wurden seitdem in den Kreisen Luckau, Calau und Finsterwalde abgesetzt. Die Schlossbrauerei wurde am 01. Juni 1990 in eine GmbH umgewandelt und mit dem 01. April 1991 privatisiert.
In den Jahren 1991 – 1993 wurden 3,5 Mio. DM in die Produktionsanlage und Fahrzeuge investiert. Die Kapazität liegt heute bei 18.000 hl Bier.
Die Biere werden in den Sorten Edelbier, Herren Pils, Dunkler Bock und Maibock sowie Fürst Lynar Dunkel hergestellt. Weiterhin wurde ein alkoholfreies Malzgetränk entwickelt. Zum weiteren Produktionsprogramm gehören Limonaden in verschiedenen Sorten sowie Tafelwasser, Cola und Diätgetränke. Der Verkauf dieser Produkte erfolgt zu 70 % im Direktvertrieb und zu 30 % über den Großhandel.
Bis ins Jahr 1745 reicht die Braukunst zurück. Seitdem wird in der Schlossbrauerei Fürstlich Drehna nach klassischen Verfahren, alten Braurezepturen und natürlich nach dem Deutschen Reinheitsgebot von 1516 gebraut.
Die Biere zeichnen sich durch ihren Wohlgeschmack sowie durch ihre Bekömmlichkeit aus und wurden als typische Heimatbiere vom Spreewald bis in den Berliner Raum gern getrunken. Kein Wunder, denn so werden nur hochwertige Rohstoffe verwendet und ständige Qualitätskontrollen sorgen dafür, dass alle Getränke heut so gut schmecken wie morgen.

Landschaft: Der Park hat durch den Braunkohleabbau viel eingebüßt, ist aber in hervorragender Weise restituiert worden, ein gutes Beispiel für Rekultivierung nach den Prinzipien gartenkünstlerischer Landschaftsgestaltung.
 Ortsvorsteher: siehe hier
im Internet:

www.fuerstlichdrehna.info (Kultur- und Heimatverein Fürstlich Drehna)
www.msc-fuerstlich-drehna.de (Motorsportclub Fürstlich Drehna)
alteschule-fuerstlichdrehna.de (Alte Schule Fürstlich Drehna)
gasthofzumhirsch.de (Gasthof zum Hirsch)www.brauerei-fuerstlich-drehna.de (Schlossbrauerei Fürstlich Drehna)
www.tischlerei-leschke.de (Tischlerei Leschke)

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