02.04.2020
Marktplatzsanierung - besonderer Fund
Am 26. März wurde bei den Bauarbeiten zur Sanierung des Marktplatzes im Fundament des ehemaligen Kriegerdenkmals eine Sandsteinkiste mit der Inschrift „1880.“ gefunden. In dieser wiederum befand sich eine Kupferschatulle. (Für weitere Fotos auf das Bild klicken)
Diese Kupferschatulle wurde am 30. März im Beisein von Bürgermeister Gerald Lehmann sowie Mitarbeitern der Stadt und des Museums geöffnet.
Die Befürchtung, dass eventuell darin befindliche Papierdokumente durch eingedrungenes Wasser zerstört worden waren, bestätigte sich glücklicherweise nicht. Alle Dokumente waren in einem guten Zustand, leider war die Tinte bei handschriftlich beschriebenem Papier zum Teil unleserlich geworden.
In der Schatulle befanden sich insgesamt 22 Schriftdokumente, u. a. mehrere Ausgaben des Luckauer Kreisblattes aus dem Jahr 1880, ein Statut des Vereins Luckauer Kampfgenossen, vermutlich ein Verzeichnis der Mitglieder des Kampfgenossenvereines sowie ein Verzeichnis der Geldgeber für das Denkmal, ein Theaterplakat und eine Liste der damals aktuellen Marktpreise. Zudem enthielt die Zeitkapsel zwei Medaillen, eine aus dem deutsch-dänischen Krieg (1864) und eine aus dem deutsch-französischen Krieg (1870/71).
Der Verein Luckauer Kampfgenossen hatte sich 1872 gegründet und setzte sich aus Veteranen der sogenannten Einigungskriege (1864-1871) zusammen. Dieser setzte sich für die Errichtung des Denkmals ein, welches auch vorrangig aus Mitgliederbeiträgen, Spenden und Zuschüssen von Stadt und Kreis finanziert wurde. Entworfen und ausgeführt wurde es vom in Luckau ansässigen Bildhauer Keck.
Am 22. März 1880, dem Geburtstag Kaiser Wilhelms I., folgte die Grundsteinlegung, zu welcher wohl auch die fast genau 140 Jahre später gefundene Schatulle für die Nachwelt deponiert wurde. Im September 1880 weihte man das Denkmal feierlich ein.
Auf dem Markt stand es bis 1969. Das Denkmal wurde abgebaut, die Reste blieben noch für einige Zeit auf der Schanze liegen und gelten seitdem als verschollen.
Informationen zur aktuellen Erreichbarkeit des Museums
Das Museum und die Bibliothek sind seit dem 18.03., vorerst bis 30.04.2020 geschlossen und alle öffentlichen Veranstaltungen in der Kulturkirche sind abgesagt. Nach telefonischer oder Rücksprache per E-Mail ist der Tausch von Medien in der Bibliothek möglich. Die Mitarbeiter des Museums sind per E-Mail oder telefonisch (Mo - Fr 8.00 bis 14.00 Uhr) erreichbar.